Der Trend läuft zu ihren Gunsten. Privatschulen erleben eine steigende Nachfrage. Entsprechend vielfältiger und bunter wird das Angebot.
Elterninitiativen gründen Schulen, Wirtschaftsunternehmen, auch internationale Ketten und Konzerne breiten sich mit neuen pädagogischen Konzepten in Deutschland aus.
Und wer will es Eltern übel nehmen, dass sie für ihre Kinder die beste Schule suchen? Die neuen Privatschulen werben mit kleinen Lerngruppen, individueller pädagogischer Betreuung, Internationalität, engagierten Lehrern, guten Lernerfolgen. Wer aber meint, der private Charakter einer Schule gebe eine Garantie für den Schulerfolg, täuscht sich. Privatschulen sind nicht per se die besseren.
Übersicht häufiger staatlich anerkannter Privatschulen (2011)
Name | Konzept / Schwerpunkt | Aufnahmekriterien |
katholische Schulen | – kirchliche Ausrichtung – Vermittlung christlicher Werte – Religionsunterricht verpflichtend – teilweise Mädchenschulen und Jungenschulen – oft Ganztagsbetreuung – charakterliche Förderung |
christliche Orientierung der FamilieEngagement und Interesse der ElternNoten in weiterführenden Schulen |
evangelische Schulen | – kirchliche Ausrichtung – Vermittlung christlicher Werte – Religionsunterricht verpflichtend – oft Ganztagsbetreuung – keine Jahrgangsmischung – charakterliche Förderung |
christliche Orientierung der FamilieEngagement und Interesse der ElternNoten in weiterführenden Schulen |
Waldorf-Schulen | – Ausrichtung an Rudolf Steiner (Anthroposoph) – keine Noten in Unterstufe und Mittelstufe – antiautoritäre Erziehung – Elternmitarbeit erwünscht – keine Jahrgangsmischung – Epochalunterricht |
Akzeptanz der pädagogischen Richtung SteinersMitarbeit der Eltern |
Montessori-Schulen | – altersgemischter Unterricht – Förderung der Persönlichkeitsentwicklung, individuumzentriert – Verantwortung, Selbstständigkeit – das Treffen von eigenen Entscheidungen lernen – Elternmitarbeit erwünscht |
Akzeptanz der pädagogischen Richtung Maria MontessorisMitarbeit der Eltern |
internat. Schulen | – Unterricht in Englisch ab Klasse 1 – Ganztagsschule – projektorientiertes Arbeiten – humanistische Erziehung – keine Jahrgangsmischung |
Ausrichtung der Familie, z.B. englischsprachigAufnahmeprüfungZeugnisse und soft skills |
Phorms | – Unterricht vorwiegend in Englisch – 2 Lehrkräfte pro Klasse – max. 20 Schüler pro Klasse (Grundschule) 24 Gymnasium – Ganztagsbereuung – keine Jahrgangsmischung |
spezielles Online-Aufnahmeverfahren |
Jenaplan-Schulen | – keine Noten, keine Schulbücher, kein Sitzenbleiben – Lernen in jahrgangsübergreifenden Stammgruppen – Elternmitarbeit erwünscht – humanistisch – Kind als Teil einer Gruppe |
Engagement der ElternAkzeptanz der pädagogischen Richtung Petersens |
Freie, einzelne Initiativen, | – unterschiedlichste Konzepte, immer in Einrichtung selber informieren | Engagement der Eltern |
Wichtig: In allen genannten Schulen ist ein Stipendium auf Antrag möglich. Obwohl für Privatschulen fast immer ein Schulgeld bezahlt werden muss, sieht das in Rheinland Pfalz als einzigem Bundesland anders aus. Hier darf der Besuch einer Privatschule nicht an finanzielle Mittel geknüpft werden. In Rheinland-Pfalz besteht„Schulgeld-Verbot“ für private Ersatzschulen , die von der staatlichen Finanzhilfe profitieren möchten; eine Ausnahme gibt es für Schulen, die schon vor 1971 bestanden haben.
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