– FallbeispielLisa (7. Klasse Gymnasium): Lisa schlottern die Knie. Gerade eben hat der Mathelehrer die Schüler aufgefordert, das Angabenblatt umzudrehen. Hastig hat sie sich auf die erstbeste Aufgabe gestürzt und drauflos gerechnet, aber das Ergebnis will keinen rechten Sinn ergeben. „Verdammt, wenn ich bei dieser einfachen Aufgabe versage, hab ich doch bei den anderen erst recht keine Chance“ denkt sie sich und spürt, wie ihr das Blut in den Kopf steigt. Sie versucht es erneut, gibt aber schon nach einigen Sekunden auf, weil sie merkt, dass sie zu gar keinem klaren Gedanken mehr fähig ist. „Ich bin doch die größte Niete! Meine Eltern werden sehr enttäuscht sein…“ Tränen kullern ihr über die Wangen, die Schulaufgabe scheint für sie gelaufen zu sein . Bei diesem Beispiel bilden Gefühle (Panik), Gedanken („ich Niete!“), körperliche Reaktionen (Schlottern, Erröten, Weinen) und Handlung (sich weiter in das Panikgefühl hineinsteigern) einen Teufelskreis. Lisa hat Prüfungsangst.
Prüfungsangst
Vermutlich kennen Sie die Symptome von Prüfungsangst selbst recht gut: die nervöse Unruhe, die schwitzigen Hände und das Herzklopfen, wenn Sie vor der Tür des Prüfers stehen, oder die hartnäckig wiederkehrenden Gedanken an das „Schiefgehen“ in der Prüfung, die schon lange vor dem Prüfungstermin auftreten und von einem mulmigen Gefühl in Magen und Darm gefolgt sind. Daraus können sich unangenehme somatische Beschwerden entwickeln. Manche leiden auch unter Schlafstörungen und depressiven Stimmungen. Die Symptome von Prüfungsangst sind vielfältig und unterschiedlich. Es hängt von Ihren körperlichen Empfindlichkeiten und psychischen Reaktionsmustern ab, in welcher Form und wie stark Sie auf den Prüfungsstress reagieren. Wie kommt es überhaupt zu solch heftigen Symptomen?
Was genau macht Prüfungsangst aus?
Prüfungsangst zu haben, bedeutet nicht, generell ein ängstlicher Mensch zu sein. Prüfungsangst bezieht sich auf ganz spezifische Situationen. Die kritische Bedingung ist die anstehende Bewertung. Verlangt wird von Ihnen, eine Leistung zu präsentieren, bei deren Bewertung Sie schlecht abschneiden können. Das führt zu konkreten negativen Konsequenzen. Was aber viel schwerer wiegt, ist folgendes: Das Ergebnis der Prüfung wird Ihr Selbstwertgefühl empfindlich treffen, wenn es von Ihrem Anspruchsniveau abweicht. Eine mittelmäßige Note löst deshalb bei manchen Studierenden bereits Versagensgefühle aus. Angesichts dieser Bedrohung ist Prüfungsangst eine durchaus verständliche Reaktion. Andererseits hat Prüfungsangst auch positive Funktionen: Sie hat Signalfunktion und lenkt Ihre Aufmerksamkeit auf die „Gefahren“. Und sie versetzt Sie physiologisch in „Kampfbereitschaft“, denn sie mobilisiert Ihre Energien und macht Sie funktionstüchtig.
Wie verbreitet ist Prüfungsangst?
Nur wenige Studierende bleiben von Prüfungsangst verschont. Etwa 40% der Studierenden erleben Prüfungsangst als „große Belastung“. Im Extremfall kommt es zu Panikattacken und dem Gefühl, ohnmächtig ausgeliefert zu sein. Schauspieler kennen Prüfungsangst als Lampenfieber, das vor dem Auftritt an ihren Nerven zerrt. Die meisten von ihnen möchten sie jedoch nicht missen. Bewertungsangst ist eine normale Begleiterscheinung von öffentlichen Auftritten und Prüfungen im weitesten Sinne. Wenn sie auf einem mittleren Erregungsniveau liegt, wirkt sie sich positiv auf Motivation und Leistung aus.
Wie kommt es zu extremer Prüfungsangst?
Die psycho-physiologische Erregung von Prüfungsangst fällt individuell unterschiedlich stark aus. Sie ist jedoch nicht unabhängig von der mentalen Seite. Kognitive Beurteilungen bestimmen in hohem Maße die Bedrohlichkeit der bevorstehenden Prüfung. Prüfungskandidaten tendieren dazu, die „Gefahren“ zu überschätzen: Prüfungsanforderungen werden bei ungenauer Kenntnis meist überschätzt, wie auch die Bedrohung durch den Prüfer häufig falsch eingeschätzt wird. Die eigenen Einflußmöglichkeiten werden unterschätzt. Wenn die Gedanken bevorzugt um die negativen Aspekte kreisen, wird der Faktor „Besorgtheit“ – und damit die Angst – zunehmen. Der Prüfungsangst läßt sich der Boden entziehen, wenn die Seite der Gegenkräfte – die eigene Handlungsfähigkeit – ins Zentrum gerückt und verstärkt wird.
In manchen Fällen werden auch alte Konflikte und Gefühle, die aus den Erfahrungen mit den elterlichen Autoritäten stammen, auf Prüfer und Prüfungssituation übertragen. Dies führt meist zu einer irrationalen Überzeichnung und Dramatisierung des vorweggenommenen Geschehens.
Welche Menschen neigen besonders zu Prüfungsangst?
Die folgenden individuellen Faktoren führen zu erhöhter Prüfungsangst:
- die Neigung, ein sehr hohes bzw. überhöhtes Anspruchsniveau bezüglich der Leistung zu setzen,
- eine Tendenz zu negativer Selbstkritik,
- ein Leistungsmotiv, das durch Furcht vor Misserfolg im Gegensatz zu Hoffnung auf Erfolg geprägt ist,
- ein starker Grad von Selbstaufmerksamkeit, d.h. die geschärfte Beobachtung eigener Empfindungen und Reaktionen.
Solche Eigenschaften sind relativ stabil. Aber es läßt sich lernen, Einfluß darauf zu nehmen und vorhandene Beurteilungsmechanismen außer Kraft zu setzen.
Unsere Experten

NN, Dipl.Psych.
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